Peter Meier
Nun haben in Deutschland durchaus ein paar Millionen Menschen, sofern sie aus bestimmten Regionen kommen, ein oder mehrere weniger oder mehr traumatische Erdbebenerlebnisse erfahren. Die Wahrnehmung eines schwingend zitternden oder zitternd schwingenden Boden unter den Füßen in Verbindung mit korrespondierenden Geräuschen in den Ohren führt aufgrund des ungewöhnlichen und unheimlichen Ereignis zum einem archaischen Empfinden irgendwo zwischen prickelnder Gänsehaut und panischer Angst. Folgeereignisse an Objekten wie Beschädigungen bis zu Totalschaden sind in Deutschland gelegentlich bis selten. Der Autor hat allerdings am Fuße der Schwäbischen Alb Dachziegel nicht fliegen gesehen, sondern fallen gehört mit entsprechendem Dachschaden an des Schwaben heiligen Blechles.
Aktuell ist auf Spiegel Online
eine aktualisierte Erdbebenrisikokarte für Deutschland gezeigt. Darin sind das gesamte Rheintal zwischen Bodensee und Niederrhein, die Schwäbische Alb und ein paar andere Gebiete mit kolorierten „Risikoeinschätzungen“ kartographiert. Risiko ist in der Karte die historische Häufigkeit des Erdbebenereignisses ohne das Ausmaß des Schadens. Die Häufigkeit des Ereignisses wird hier als Maß für Risiko genommen. Der Kölner Dom steht noch, ebenso der Loreleyfelsen und Staustufen des Oberrheins. So schlimm waren die Schäden offensichtlich nicht.
Um die Erdbebenthematik in Bezug auf Immobilien zu betrachten, ist wieder die alte technische Betrachtung nützlich.
Erdbeben setzen zunächst beträchtliche mechanische Energie frei, deren mechanische Kräfte auf eine Infrastruktur wirken, die beschädigt oder zerstört wird. Gegen die primäre mechanische Energie des Erdbebens kann man nichts tun. Gegen die Kräfte der Energie auf Objekte kann man was tun, nämlich selbige reduzieren durch Kraftaufnehmer (Stoßdämpfer), die mechanische Energie in thermische Energie, sprich Wärme umwandeln. Jeder, der mal um die Nordschleife gebrettert ist, weiß, das die Stoßdämpfer nach einer schnellen Runde schon ziemlich warm sind.
Übrigens Vulkanausbrüche, weil ebenfalls aktuell: In der Vulkaneifel in der Region Maria Laach soll der letzte Ausbruch vor ungefähr 12.000 Jahren stattgefunden haben. Auch hier hilft wieder die Energiebetrachtung. Wir haben thermische Energie (Wärme, Feuer), mechanische Energie (fließende Lava) und ihre zerstörerische Wirkung auf natürliche und künstliche man-made Infrastrukturen.
Weil es formal so schön einfach ist: Ähnliche Überlegungen treffen für Sturm, Hochwasser usw. zu. Bei Gewitter kommt zu der mechanischen und der thermischen noch die elektrische Energie dazu.
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